Hund grunzt: Ursachen & Tipps
Wenn dein Hund grunzt, gehört dies wahrscheinlich nicht zu den Geräuschen, die du von deinem Vierbeiner erwartest. Dabei sind die Ursachen für das Grunzen beim Hund in den meisten Fällen harmlos. In seltenen Fällen können jedoch gesundheitliche Probleme dahinterstecken, wenn dein Hund grunzt oder sogar röchelt.
In diesem Beitrag erfährst du alles über mögliche Gründe zum Grunzen beim Hund und wie du erkennst, wann du zum Tierarzt solltest. Außerdem haben wir einige hilfreiche Tipps für dich, damit du das Verhalten besser verstehen und angemessen darauf reagieren kannst.
Alltägliche Situationen, in denen Hunde grunzen
Hunde verfügen über ein erstaunliches Repertoire an Lautäußerungen, die bisweilen ziemlich komisch klingen können. Das Grunzen gehört bei einigen Hunden dazu und lässt sich meistens auf ganz alltägliche Situationen zurückführen.
Hund grunzt beim Hinlegen
Dein Hund neigt dazu, beim Hinlegen zu grunzen und ein leichtes Stöhnen von sich zu geben? Sollte er das schon immer gemacht haben, weist das auf eine persönliche Angewohnheit hin. Ein zufriedenes Grunzen beim Hund ist dann nur ein Hinweis darauf, dass er die perfekte Lage gefunden hat und sich wohlfühlt.
Anders sieht es aus, wenn das Grunzen beim Hinlegen eine neue Verhaltensweise ist. Auch die Intensität des Geräuschs ist wichtig zu beachten: Dein Hund grunzt wie ein Schwein, begleitet von lautem Stöhnen, wenn er seinen Körper in eine Ruheposition bringt? Das könnte ein Zeichen für Schmerzen sein. Ob Wachstumsprobleme bei Welpen, Gelenk- und Rückenprobleme oder Muskelüberlastung – sobald die Geräusche ungewöhnliche Merkmale aufweisen, solltest du eine tierärztliche Praxis aufsuchen, um die genauen Ursachen abzuklären.
Hund grunzt beim Kuscheln und Streicheln
Der Ausdruck von Zufriedenheit und Entspannung zählt zu den häufigsten Ursachen für das Grunzen beim Hund. Denn was könnte es für einen Vierbeiner Schöneres geben als eine ausgiebige Streicheleinheit von seinem zweibeinigen Liebling? Dein Hund grunzt beim Kuscheln, weil er die wohlige Stimmung genießt. Dies teilt er durch ein zufriedenes Grunzgeräusch mit, manchmal auch gepaart mit entspannten Seufzern. In diesem Fall besteht also kein Grund zur Sorge, im Gegenteil: Mit dieser Reaktion will er ganz sicher seine Zuneigung für dich ausdrücken!
Hund grunzt beim Schlafen
Hunde können wie wir Menschen diverse Geräusche beim Schlafen machen. Dazu gehört neben dem Schnarchen auch das Grunzen. Da sich der Luftfluss beim Schlafen je nach Schlafposition verändert, sind Geräusche der Atemwege häufig die Folge. Ein leises Grunzen oder Röcheln beim Schlafen stellt daher in den meisten Fällen kein Problem dar. Es sei denn, eine Krankheit der Atemwege führt dazu, dass dein Hund grunzt, sobald er eingeschlafen ist. Ein Tierarztbesuch ist bei einer harmlosen Infektion allerdings nicht unbedingt erforderlich. Nur wenn sich eitriger Ausfluss bildet oder weitere Beschwerden beim Atmen auftauchen, ist professionelle Hilfe notwendig.
Emotionales Grunzen bei Hunden
Oft sind es emotionale Gründe, die ein Grunzen beim Hund auslösen können. Dein Hund grunzt plötzlich und du fragst dich, warum er dieses Verhalten zeigt? Möglicherweise hat er gerade etwas gesehen oder erlebt, was seine Aufmerksamkeit schlagartig erhöht. Manche Hunde reagieren auf solche Momente, indem sie ungewöhnliche Geräusche machen wie zum Beispiel ein kurzes Grunzen. Als Menschen kennen wir dieses Phänomen, falls es etwas Witziges gibt und beim Lachen auch mal ein Grunzgeräusch dabei ist.
Dein Hund grunzt also bei Aufregung, um seine emotionale Anteilnahme am Geschehen kundzutun – ob aus Freude oder wegen Stress.
Hast du den Eindruck, dein Hund grunzt ständig, ist das oftmals seine persönliche Art, um emotionales Wohlbefinden in verschiedenen Situationen auszudrücken. Dieses Verhalten weist normalerweise darauf hin, dass es deinem Vierbeiner richtig gut geht.
Rassespezifisches Grunzen bei Hunden
Je nach Rasse neigen manche Hunde aufgrund ihrer körperlichen Beschaffenheit zu Grunzgeräuschen. Besonders kurzköpfige (brachyzephale) Hunderassen mit einer kleinen Luftröhre sind anfällig dafür. Dazu gehören:
- Mops
- Bulldogge
- Malteser
- Boxer
- Chihuahua
Wenn also dein Mops oder deine Französische Bulldogge grunzt, sind eine Verengung der Nasenlöcher sowie ein überlanges Gaumensegel nicht selten die anatomischen Ursachen dafür. Auch die kürzere Schnauze trägt dazu bei, dass ein Hund grunzt und manchmal sogar wie ein Schwein klingt.
Kleine und kurzköpfige Hunderassen neigen außerdem zum Rückwärtsniesen. Dabei strecken sie ihren Hals und atmen ruckartig durch die Nase ein. Diese Art zu Niesen ist hin und wieder mit einem Grunzgeräusch verbunden. Das Rückwärtsniesen ist zumeist harmlos und wird durch den Schluckreflex beendet.
Ein Gang zum Tierarzt ist nur dann erforderlich, wenn dein Hund plötzlich mehr als üblich oder ständig grunzt, ohne sich dabei wohlzufühlen. Veränderte Atemgeräusche, die plötzlich auftreten und länger andauern, sind immer ein Grund für einen möglichst raschen Besuch beim Veterinär.
Grunzen beim Hund als Indikator bei Gesundheitsproblemen
Es kann vorkommen, dass das Grunzen deines Hundes ein Symptom für gesundheitliche Probleme ist. Hier ein Überblick, welche das sein können:
- Erkältung: Bei einer Erkältung kann eine verstärkte Schleimbildung die Atemwege deines Hundes behindern. Die Folge daraus: Dein Hund grunzt beim Atmen, weil die geschwollenen Schleimhäute nur wenig Luft durchlassen.
- Fremdkörper: Vorsicht ist angesagt, wenn dein Hund plötzlich grunzt und sogar würgt, weil ein Fremdkörper in seine Luftröhre geraten ist. Beobachte deinen Hund, ob er in der Lage ist, den Fremdkörper selbst wieder loszuwerden. Wenn dein Hund kaum noch Luft bekommt und unter Atemnot leidet, solltest du schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen.
- Trachealkollaps: Ein weiterer Grund dafür, dass dein Hund beim Atmen grunzt, kann ein Trachealkollaps sein. Dies ist eine genetisch bedingte Krankheit, die besonders kleine Hunderassen wie Malteser, Möpse und Chihuahuas betrifft. Bei einem Anfall kommt es zu einer plötzlichen Verengung der Luftröhre und der betroffene Hund reagiert mit schwerer Atemnot, nicht selten begleitet durch Grunzgeräusche. Der Tierarzt kann in einem solchen Fall Medikamente verschreiben, um die Symptome eines Trachealkollaps lindern.
- Zahnwechsel: Eine vergleichsweise harmlose Ursache für das Grunzen beim Hund ist der Wechsel der Zähne. Besonders Welpen leiden in dieser Phase unter gereiztem und geschwollenem Zahnfleisch. Beim Einatmen kann es dann zum Grunzen kommen, das nach dem Zahnwechsel wieder verschwindet.
- Allergie: Es kann sein, dass eine Allergie die Ursache dafür ist, dass dein Hund grunzt und röchelt. Denn durch das Anschwellen der Schleimhäute im Mund und in der Nase kostet es deinem Hund viel Mühe, Luft zu bekommen. Achte am besten darauf, wann das Grunzen auftritt, eventuell zu bestimmten Jahres- oder Tageszeiten oder nach dem Fressen von Nahrungsmitteln wie Fleisch oder Fisch. Für den Tierarzt sind das wertvolle Hinweise, um den Auslöser für die allergische Reaktion festzustellen. Teste auch gerne einmal unser Sparset „Super Leckerli Allergie“. Darin enthalten sind vier Sorten an superleckeren Knabbereien, die ideal für Hunde sind, die bestimmte Fleischsorten nicht gut vertragen.
Praktische Tipps, um Grunzen zu verstehen und handzuhaben
Der beste Tipp, um mit dem Grunzen deines Hundes umgehen, ist: Ruhe bewahren! Denn meistens haben die grunzenden Geräusche harmlose Ursachen. Vor allem, wenn du feststellst, dass es deinem Hund gut geht und er lediglich die positive Stimmung mit einem Grunzen bestätigen möchte. Dann kannst du das Grunzen am besten handhaben, indem du deinen Vierbeiner einfach die Geräusche machen lässt, mit denen er sich wohlfühlt. Dasselbe gilt auch für das Grunzen im Schlaf. Wenn die Geräusche gleichmäßig sind und die Atmung ruhig ist, besteht gewöhnlich kein Grund zur Sorge.
Doch was, wenn dein Hund grunzt aus Aufregung oder Stress? Dann kannst du die folgenden drei Entspannungstechniken ausprobieren:
- Streiche mit deiner gewölbten Hand von der Nasenspitze deines Hundes über seine Schnauze bis zum Ende seiner Wirbelsäule. Übe dabei sanften Druck aus und stütze deinen Hund mit der anderen Hand. Freundliche Worte und eine gleichmäßige Atmung unterstützen die beruhigende Wirkung dieser Streichelübung.
- Leg deine Hände im Abstand von einigen Zentimetern auf den Rücken oder den Nacken deines Hundes. Nun bewegst du beide Hände aufeinander zu und übst dabei etwas Druck aus. Anschließend führst du deine Hände wieder in die Ausgangsposition zurück.
- Führe deine Hand mehrmals von der Ohrmuschel bis zur Ohrspitze deines Hundes, wobei dein Daumen an der Außenseite des Ohres liegen sollte und der Zeigefinger auf der Innenseite. Achte darauf, beim Streicheln der Ohrwuchsrichtung zu folgen. Da sich am Ohr einige Akupunkturpunkte befinden, kann diese sanfte Berührungsübung Verspannungen lösen und stressbedingtes Grunzen reduzieren.
Wann ist ein Tierarztbesuch wegen Grunzen nötig?
Grundsätzlich ist es wichtig, darauf zu achten, in welchen Situationen dein Hund grunzt und wie das Geräusch klingt. Wenn dein Hund ohne erkennbaren Grund grunzt und röchelt, dieses Verhalten also ungewöhnlich für ihn ist, solltest du die Ursache dafür von einem Tierarzt abklären lassen. Das gilt ebenso dann, wenn dein Schützling einen kranken, geschwächten Eindruck auf dich macht oder gar unter Atemnot leidet.
Eine Veränderung der ansonsten normalen Verhaltensweisen ist oftmals ein Zeichen dafür, dass dein Hund Schmerzen und/oder eine Krankheit hat und medizinische Hilfe benötigt.
Fazit
Das Grunzen beim Hund hat meistens harmlose Gründe. In manchen Fällen kann es jedoch sein, dass dein Hund aufgrund von gesundheitlichen Problemen grunzt, eventuell sogar röchelt beim Atmen. Wenn du deinen Hund und seine Art der Kommunikation gut kennst, wirst du einschätzen können, welche Atemgeräusche normal sind und wann ein Tierarztbesuch angebracht ist.
Oft ist das Grunzen einfach ein Ausdruck von Zufriedenheit und Wohlbefinden und daher kein Grund zur Sorge. Lass deinen geliebten Vierbeiner also gerne nach Herzenslust grunzen, solange er dies in guter Stimmung tut und sein allgemeines Wohlbefinden nicht beeinträchtigt ist.